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- #BEGIN deutsch
- Selbst in der gew\"ohnlichen Realit\"at seiner Erfahrung empfindet er es als
- ungew\"ohnlich, seine F\"u\"se auf dem Boden zu sp\"uren, wie seine Lungen sich mit der
- Luft, die er atmet, ausdehnen und zusammenziehen, zu wissen, da\"s er, wenn er
- einen Fu\"s vor den anderen setzt, sich von dort, wo er ist, dahin bewegen kann,
- wohin er geht. Er findet es ungew\"ohnlich, da\"s ihn an manchen Morgen, wenn er
- sich kurz nach dem Aufwachen niederbeugt, um seine Schuhe zu schn\"uren, ein so
- intensives Gl\"ucksgef\"uhl durchstr\"omt, ein so nat\"urliches und harmonisches Gef\"uhl
- des Einsseins mit der Welt, da\"s er sich in der Gegenwart lebendig f\"uhlt, in
- einer Gegenwart, die ihn umgibt und durchdringt, die \"uber ihn hereinbricht mit
- der j\"ahen, \"uberw\"altigenden Erkenntnis, da\"s er am Leben ist. Und das Gl\"uck, das
- er in diesem Augenblick in sich entdeckt, ist ungew\"ohnlich. Und ob es
- ungew\"ohnlich ist oder nicht, "er" findet dieses Gl\"uck ungew\"ohnlich.
- #AUTHOR Paul Auster
- #SOURCE Die Erfindung der Einsamkeit (1982)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- "Ach, was soll's", dachte er sich, "man ist nur einmal jung", und
- warf sich aus dem Fenster.
- #AUTHOR Douglas Adams
- #SOURCE Einmal Rupert und zur\"uck (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Einer der beliebtesten Fehler von Leuten, die etwas absolut Idiotensicheres
- zu konstruieren versuchen, ist der, den Erfindungsreichtum eines
- absoluten Idioten zu untersch\"atzen.
- #AUTHOR Douglas Adams
- #SOURCE Einmal Rupert und zur\"uck (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Auf dem Gipfel von Brent Tor empfinde ich immer ein Gef\"uhl von Heiligkeit, als
- w\"are es ein Ort, ab dem Gott und Gaia sich treffen. Brent Tor und \"ahnliche Orte
- sind eine Art Bezugspunkt oder Ma\"sstab der Gesundheit, an dem wir den
- Erkrankungsgrad der heutigen st\"adtischen oder l\"andliche Sph\"are ermessen k\"onnen.
- #AUTHOR James Lovelock
- #SOURCE Gaia, die Erde ist ein Lebewesen
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ein Modell kann wie eine Landkarte nicht alles zeigen. K\"onnte es das, so w\"are es
- kein Modell, sondern ein Duplikat. Deshalb gilt die klassische Definition der
- Kunst als das "Weglassen des \"Uberfl\"ussigen" auch f\"ur Modelle. F\"ur einen, der
- Modelle macht, besteht das Problem darin, das \"Uberfl\"ussige von Wesentlichen zu
- unterscheiden.
- #AUTHOR D.S. Riggs
- #END
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- #BEGIN DEUTSCH
- Es gibt keine Verschmutzung, nur Menschen.
- #AUTHOR Thomas Maltus
- #END
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- #BEGIN english
- Welcome to the real world
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- Where everyone's a fake.
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- Where being one's self
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- Can be a big mistake.
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- You've got to play along
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- It comes with the territory.
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- That's it, there it is - end of story.
- #AUTHOR Killing Time
- #SOURCE What I Want
- #END
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- #BEGIN english
- Race is a social construct.
- It is a figment of our imagination.
- Human beings are the only animals that we
- subdivide beyond the level of species in order
- to rank and arbitrarily discriminate
- against each other.
- #AUTHOR downcast
- #END
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- #BEGIN english,deutsch
- Be hardcore - active, vocal, self-reliant. Silence equals death.
- #AUTHOR downcast
- #END
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- #BEGIN english,deutsch
- It's a digital world but we fight it!
- #AUTHOR Die Goldenen Zitronen
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Im Gegensatz zur Wissenschaft, die sie betreiben, haben die meisten
- Wissenschaftler den Elfenbeinturn nicht verlassen und wollen ihn auch gar nicht
- verlassen. Obgleich sie mit ihrem Tun die Welt t\"aglich ver\"andern, sprechen sie
- in ihrer Mehrzahl immernoch von Erkenntnissuche, von faustischem Drang und von
- nat\"urlicher Neugierde, sie bezeichnen ihr Tun als "Wissen-"schaft, wo
- dieses doch eigentlich schon lange zu "Machen-"schaft geworden ist.
- #AUTHOR Hans-Peter D\"urr
- #SOURCE Das Netz des Physikers (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Hiroshima ist nicht meine Schuld --- das wei\"s ich! ---, auch nicht die Schuld
- von Otto Hahn oder diesem oder jenem --- auch das behaupte ich nicht! ---, aber
- es ist in gewisser Weise doch unser aller Schuld, da\"s wie eine Welt zulassen, in
- der so etwas geschieht.
- #AUTHOR Hans-Peter D\"urr
- #SOURCE Das Netz des Physikers (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wir sollten die Vorstellung aufgeben, da\"s ein Haufen egoistischer, raffgieriger,
- ehrgeiziger, rivalisierender Menschen sozusagen als automatisches Nebenprodukt
- eine in sich harmonische und mit ihrer Umwelt vertr\"agliche menschliche
- Gesellschaft erzeugt.
- #AUTHOR Hans-Peter D\"urr
- #SOURCE Das Netz des Physikers (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Der Leistung 1 kW, d.h. von durchschnittlich 1 kW-Stunde f\"ur jede Stunde Tag und
- Nacht, entsprechen mehr als ein Pferd oder 4 Menschen in dauerndem Einsatz oder
- 1/10 l Erd\"ol pro Stunde. Da Menschen (und auch Pferde) nicht ununterbrochen
- arbeiten k\"onnen, ist die bessere Vergleichszahl 1 kW = 10 Sklaven. Bei
- einer mittleren Energieverbrauchsleistung von 11 kW in den USA hei\"st dies, da\"s
- jeder US-amerikanische Staatsb\"urger (Mann, Frau und Kind) im Schnitt jeder 110
- Sklaven f\"ur sich besch\"aftigt, ein mittlerer 4-Personenhaushalt also insgesamt
- ein Gesinde von 440 Sklaven. Ein Europ\"aer mit einer mittleren
- Energieverbrauchsleistung von 6 kW besch\"aftigt immerhin noch 60 Sklaven, w\"ahren
- ein Mensch aus einem Entwicklungsland mit einer Energieverbrauchsleistung von
- etwas 200 W nur noch 2 Sklaven f\"ur sich beansprucht.
- #AUTHOR Hans-Peter D\"urr
- #SOURCE Das Netz des Physikers (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Der M\"achtige hat immer recht, er ben\"otigt f\"ur seine Entscheidungen keine weitere
- Legitimation als seinen eigenen Willen, seine eigenen Machtinteressen und, in
- den demokratisch verfa\"sten Staaten, die Unterst\"utzung von einmal erlangten
- parlamentarischen Mehrheiten; er braucht auf seine zahlreichen Kritiker, auf die
- vielen warnenden Stimmen nicht zu h\"oren, auch wenn es hierbei um fundamentale
- Lebensfragen, um die Existenz unserer ganzen Zivilisation, ja der ganzen
- Menschheit geht.
- #AUTHOR Hans-Peter D\"urr
- #SOURCE Das Netz des Physikers (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Die Wei\"sen verh\"ohnen die Erde, den Hirschen oder den B\"aren.
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- Wenn wir Indianer Wild jagen, dann essen wir das ganze Fleisch.
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- Wenn wir Wurzeln suchen, graben wir kleine L\"ocher.
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- Wenn wir wegen der Heuschrecken Gras verbrennen, vernichten wir nicht alles.
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- Wir sch\"utteln die Eicheln und die Kiefernzapfen von den B\"aumen.
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- Wir verwenden nur totes Holz.
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- Der wei\"se Mann gr\"abt die Erde um, schl\"agt die B\"aume, zerst\"ort alles.
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- Der Baum sagt : "Halt, ich bin verwundet, tut mir nichts B\"oses."
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- Aber er hackt ihn um und verkauft ihn.
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- Der Geist der Erde ha\"st ihn.
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- Er rei\"st die B\"aume aus und ersch\"uttert sie bis in ihre Wurzeln.
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- Er sprengt die Felsen und l\"a\"st sie in Tr\"ummern auf dem Boden liegen.
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- Der Felsen sagt : "Halt! Du tust mir weh."
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- Aber der wei\"se Mann achtet nicht darauf.
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- Wie kann der Geist der Erde den wei\"sen Mann lieben.
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- Wo immer er hinfa\"st, hinterl\"a\"st er eine Wunde.
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Alles ist neu in dieser Welt, alles frisch; vor kurzem ist es erst
- entstanden. Deswegen vervollkommnen sich noch heute bestimmte K\"unste
- und entwickeln sich noch heute weiter; so werden auch in unserer Zeit
- noch neue Takelagen an den Schiffen angebracht; und deswegen haben die
- Musiker erst k\"urzlich neue Melodien erfunden.
- #AUTHOR Lukrez
- #SOURCE 1. Jahrhundert v. Chr.
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Sich vorzustellen, da\"s die G\"otter die Welt und ihre Wunder f\"ur die
- Menschen allein geschaffen h\"atten; da\"s folglich ihr herrliches Werk
- all unsere Lobpreisungen verdient; da\"s man es f\"ur ewig und der
- Unsterblichkeit gweiht halten mu\"s ... all diese Vorstellungen ... sind
- reiner Unverstand.
- #AUTHOR Lukrez
- #SOURCE 1. Jahrhundert v. Chr.
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wir t\"oten, um zu sezieren.
- #AUTHOR Wordsworth
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Als den gelehrten Astronomen ich h\"orte,
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- Als die Beweise, die Zahlen in langen Reihen er vor mir entwickelt',
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- Als die Tabellen und Diagramme er mir zeigte,
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- sie zu addieren, zu teilen und sie zu messen,
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- Als den Astronomenich h\"orte, der seinen Vortrag hielt unter gro\"sem Applaus,
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- Wie bald wurde ich da so sonderbar m\"ude und krank,
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- Bis ich mich erhob, aus dem Salle mich schlich und einsam wanderte
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- Hinaus in die feuchte, mystische Nacht, wo von Zeit zu Zeit den
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- Blick still ich hob nach den Sternen...
- #AUTHOR Walt Whitman
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ich schlug das Vorlesungsverzeichnis auf.. der erste angebotene Kurs hie\"s
- A-r-c-h-\"a-o-l-o-g-i-e. Das konnte ich nicht aussprechen ! Ich
- bl\"atterte eine Seite weiter und sah A-s-t-r-o-n-o-m-i-e. Das konnte
- ich aussprechen, und deshalb bin ich hier.
- #AUTHOR Harlow Shapley
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Warum wird der Mensch geboren ?
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- Warum stirbt er ?
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- Und warum verbringt er soviel von der Zeit dazwischen mit dem Tragen von Digitaluhren ?
- #AUTHOR Douglas Adams
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Vor zwanzig Jahren hattet ihr zwei Prozent. Heute habt ihr drei\"sig
- Prozent. Geht lieber raus und schaut nochmal nach !
- #AUTHOR Stephen Hawking
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Verhaften sie sie \"ublichen Verd\"achtigen.
- #SOURCE Casablanca
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Dar\"uber hinaus soll es Squarks .. und Sneutrinos geben und so weiter.
- Vielleicht gibt es sogar Sm\"anner und Sfrauen, obwohl die Theorie,
- soweit ich es wei\"s, diese Frage noch nicht angeschnitten hat.
- #AUTHOR James Trefil
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Das mag ihnen alles verd\"achtig abstrus vorkommen, aber im Grunde ist
- daran nichts seltsam - und vor allem : Jetzt kommt's noch viel
- schlimmer. .. (Wollen Sie nicht doch lieber gleich die Zusammenfassung
- lesen ?)
- #AUTHOR James Trefil
- #END
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- Einen ungef\"ahren Begriff von diesem Proze\"s bekommt man, wenn man sich
- vorstellt, auf dem Squark durch die obere Abzweigung in der in
- Abbildung 39 dargestellten Reaktion zu reiten.
- #AUTHOR James Trefil
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Das ist ja alles gut und sch\"on, aber was die Dunkle Materie f\"ur das
- Universum tut, beeinflu\"st mein Leben nicht allzusehr. Ich h\"atte gern
- ein parr pers\"onliche Informationen : Wie schmeckt Dunkle Materie ?
- F\"uhlt sie sich schleimig an ? K\"onnte ich darin schwimmen ?
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Es ist leicht und billig, zuerst eine Theorie zu entwickeln und sie dann
- mit Beispielen zu "untermauern", denn die Natur ist so vielgestaltig, da\"s
- man auch f\"ur v\"ollig abstruse Hypothesen bei flei\"sigem Suchen scheinbar
- \"uberzeugende Beispiele finden kann.
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Das sogenannte B\"ose (1963)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ich wei\"s nicht, was Du willst, G\"anse sind eben auch nur Menschen.
- #AUTHOR Helga Fischer zu Konrad Lorenz
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wenn die Menschheit [auf der einen Seite] der pathologischen Aufl\"osung ihrer
- sozialen Struktur machtlos gegen\"ubersteht, wenn sie sich mit Atomwaffen
- in der Hand, in sozialer Hinsicht unm nichts vern\"unftiger zu verhalten wei\"s
- als irgenteine Tierart, so liegt dies zum gro\"sen Teil an der hochm\"utigen
- \"Uberbewertung des eigenen Handeln [und seiner daraus folgenden Ausklammerung
- aus dem als erforschbar betrachteten Naturgeschehen.]
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Das sogenannte B\"ose (1963)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Es ist klar, da\"s mit dem Fortschreiten der Technologie die
- Gro\"sproduzenten schlie\"slich alles beherrschen. Es ist ein Irrtum zu glauben,
- die Welt werde von Politikern regiert. Hinter dieser steht als der wirkliche
- Tyrann die Gro\"sindustrie.
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Der Abbau des Menschlichen (1983)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Um sich dieser Organisation [der Technologie] einzuf\"ugen, m\"ussen die
- Individuen ent-individualisiert werden. [..] Millionen von durchaus
- "normalen" Menschen leben reibungslos in einer Gesellschaft, gegen
- die sie, wenn sie auf ihren Menschenrechten wirklich bestehen w\"urden,
- revoltieren m\"u\"sten.
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Der Abbau des Menschlichen (1983)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ich habe sehr lange gelebt und bin dennoch Optimist.
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Der Abbau des Menschlichen (1983)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wenn wir mit den Diktaten anderer Regierungssysteme in Ber\"uhrung kommen, bemerken
- wir sofort die Zwangsjacke, in der die Untertanen stecken. Wie sehr dasselbe
- f\"ur aus selbst, f\"ur unserer "demokratische" Regierungsform gilt, \"ubersehen wir
- allzu leicht.
- #AUTHOR Konrad Lorenz
- #SOURCE Der Abbau des Menschlichen (1983)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wenn die Fahne fliegt, ist der Verstand in der Trompete
- #SOURCE Ukrainische Sprichwort.
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Schlimm ist es zum Beispiel mit den Christen: Wenn jemand ihre Liebe nicht
- prompt genug erwidere, empfinden sie das als Verletzung religi\"oser Gef\"uhle.
- Darum h\"atten sie in den letzten zwei Jahrtausenden fast st\"andig zur Gewalt
- gegriffen.
- #AUTHOR Sten Nadolny
- #SOURCE Ein Gott der Frechheit (1994)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wenn du etwas kannst, dann nicht nur deshalb, weil du es ge\"ubt hast, sonder
- auch weil du es gewagt hast.
- #AUTHOR Sten Nadolny
- #SOURCE Ein Gott der Frechheit (1994)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Aber das Leben "wei\"s" nicht, wohin es unterwegs ist. Es besitzt
- keinen Langzeitplan. Es hat keinen Zweck im Kopf. Es hat nicht einmal einen
- Kopf, um einen Zweck im Kopf zu haben.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wenn man als Vogel auf einer Insel ohne Raubtiere lebt, ergibt sich kein
- Nachteil aus der st\"andigen Verk\"ummerung der Fl\"ugel \"uber Generationen hin.
- Wenigstens bis zu dem Zeitpunkt, da europ\"aische Seefahrer eintreffen und
- alles, was nicht davonfliegt, zu Tode pr\"ugeln.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Eine Krise auf einmal ist genug, lautet des Lebens Leitsatz.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Es ist so, als ob auf jede Million unverf\"alschter, konservativer Organismen
- nur ein Revolution\"ar k\"ame, der darauf aus ist, Dinge zu ver\"andern [...].
- Von all diesen Revolution\"aren wiederum wei\"s nur einer in einer Million
- tats\"achlich, wovon er redet -- er bietet wirklich einen erkennbar besseren
- \"Uberlebensplan an als den, der gegenw\"artig in Mode ist. Und doch wird die
- Entwicklungsgeschichte des Lebens durch diese Revolution\"are bestimmt.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- [...] doch umfassen die DNS-Anweisungen zur Herstellung einer menschlichen
- Wesens nur etwa vier Milliarden Nukleotidpaare, jene f\"ur eine gew\"ohnliche
- Am\"obe hingegen 300 Milliarden. Es gibt indes kaum Anzeichen daf\"ur, da\"s
- Am\"oben nun hundertmal weiter fortgeschritten sind als Menschen, obwohl bis
- heute sich nur die Vertreter einer Seite dieser Frage Geh\"or verschafft
- haben.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Vielleicht begann die Zweigeschlechtlichkeit sogar als eine Infektion, die
- dann sp\"ater durch infizierende und infizierte Zellen zur festen Einrichtung
- wurde.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Am Anfang mu\"s aller Geschlechtsverkehr unbeholfen, konfus und zuf\"allig
- gewesen sein, eine Art mikrobiologische Entsprechung einer B\"uhnenschwanks.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Zu den vergleichbar seltenen Arten, in denen die Weibchen manchmal die
- M\"annchen dominieren, z\"ahlen die Meerkatzen, gerade jene Affenart, die
- angesichts von \"Uberpopulation gelassen bleibt.
- #AUTHOR Carl Sagan, Ann Druyan
- #SOURCE Sch\"opfung aus Raten (1992)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Pr\"ufer: "Was ist Elektrizit\"at?"
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- Pr\"ufling: "Oh, Herr Professor, ich bin sicher, ich habe es gelernt --
- ich bin sicher, ich habe es gewu\"st -- aber ich hab's vergessen.
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- Pr\"ufer: "Wie sehr bedauerlich: Nur zwei Personen haben je gewu\"st, was
- Elektrizit\"at ist, der Urheber der Natur und Sie. Jetzt hat es einer von
- Ihnen vergessen.
- #SOURCE Pr\"ufungsprotokoll der Universit\"at Oxford um 1890
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ein Richter ist ein Jurastudent, der seine eigenen Pr\"ufungen benotet.
- #AUTHOR H. L. Mencken
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wir definieren "Religion" gew\"ohnlich als ein Gedankengeb\"aude, das Aussage
- enth\"alt, die nicht logisch oder durch die Beobachtung beweisbar sind. [...]
- G\"odels Satz beweist nicht nur, da\"s die Mathematik eine Religion ist, sondern
- auch, da\"s die Mathematik die einzige Religion ist, die beweisen kann, da\"s sie
- eine ist.
- #AUTHOR John. D. Barrow
- #SOURCE Die Natur der Natur (1988)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- All die Verr\"ucktheit der Speziellen Relativit\"atstheorie in bezug
- auf azeitliche Prozesse ist wundersch\"on im Einklang mit sich selbst
- und den Experimenten und vollkommen vern\"unftig.
- #AUTHOR Julius T. Fraser
- #SOURCE Die Zeit (1987)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- In der Koevolution von Menschen und ihren Computern war der wichtigste
- Schritt nicht, da\"s die Computer benutzerfreundlicher, sondern da\"s
- die Menschen computerfreundlicher wurden.
- #AUTHOR Julius T. Fraser
- #SOURCE Die Zeit (1987)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- [...] Im \"ubrigen sind die Ziele Stalins und jene einer konservativen
- amerikanischen Verwaltung identisch: die Kollektivirung der Wertesysteme
- und die Sozialisierung der Terminkalender.
- #AUTHOR Julius T. Fraser
- #SOURCE Die Zeit (1987)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Im globalen Supermarkt flie\"sen Nahrung, Futter, Asiatinnen und Drogen
- zur Unterst\"utzung politischer, milit\"arischer und Gesch\"aftsinteressen in
- alle Richtungen. [...] In diesem weltweiten Handel und Wandel werden die armen
- Nationen \"armer, die reichen reicher, die starken st\"arker, und die Zahl
- der Obdachlosen wird in allen L\"ander gr\"o\"ser.
- #AUTHOR Julius T. Fraser
- #SOURCE Die Zeit (1987)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Die Vorstellung, nach den Tod f\"ur immer fort zu sein, stellte sich als ein dem
- menschlichen Geiste unannehmbarer Gedanke heraus. Unsere Ahnen begannen deshalb in
- der Hoffnung, das Unvermeidliche vermeiden zu k\"onnen, mit dem Ableben zu verhandeln.
- #AUTHOR Julius T. Fraser
- #SOURCE Die Zeit (1987)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Jeder von uns ist nur ein Mensch, nur ein Versuch, ein Unterwegs. Er soll aber
- dorthin unterwegs sein, wo das Vollkommene ist, er soll ins Zentrum streben, nicht
- an die Peripherie.
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Knecht: "Ach, wenn man doch wissend werden k\"onnte! Wenn es doch eine Lehre g\"abe,
- etwas woran man glauben kann! Alles widerspricht einander, alles l\"auft aneinander
- vorbei, nirgends ist Gewi\"sheit. Alles l\"a\"st sich so deuten und l\"a\"st sich wieder
- umgekehrt deuten. Man kann die ganze Weltgeschichte als Entwicklung und Fortschritt
- auslegen und kann ebensowohl nicht als Verfall und Unsinn in ihr sehen. Gibt es denn
- keine Wahrheit? Gibt es keine echte und g\"ultige Lehre?"
-
- Meister: "Es gibt die Wahrheit, mein Lieber! Aber die 'Lehre', die du begehrst,
- die absolute, vollkommene und allein weise machende, die gibt es nicht.
- Du sollst dich auch gar nicht nach einer vollkommenen Lehre sehnen, Freund, sondern
- nach Vollkommenheit deiner selbst. Die Gottheit ist in dir, nicht in den Begriffen
- und B\"uchern. Die Wahrheit wird gelebt, nicht doziert."
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Man kann behaupten, jeder Mensch auf Erden k\"onne grunds\"atzlich mit jedem
- anderen sich aussprechen, und man kann behaupten, es g\"abe \"uberhaupt keine zwei
- Menschen in der Welt, zwischen denen eine echte, l\"uckenlose, intime Mitteilung
- und Verst\"andigung m\"oglich ist -- eins ist so wahr wie das andere.
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Es wurde \"uberall gek\"ampft, get\"otet und zerst\"ort, und \"uberall auf beiden Seiten
- mit dem Glauben, man k\"ampfe f\"ur Gott gegen den Teufel.
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- So war sein Weg denn im Kreise gegangen, oder in einer Ellipse oder Spirale, oder
- wie immer, nur nicht geradeaus, denn das Geradlinige geh\"orte offenbar nur der
- Geometrie, nicht der Natur und dem Leben an.
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- In der f\"unfzigj\"ahrigen Periode von 1945 bis 1995 traten mehr Konfliktf\"alle
- auf als in jeder fr\"uheren.
- #AUTHOR Frank R. Pfetsch
- #SOURCE Der Wandel politische Konflikte, Spektrum der Wissenschaft, M\"arz 1998
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Offenbar ist allen Staaten das Bestreben gemeinsam, die Auswirkungen einer
- Klimaver\"anderung zu begrenzen -- und dabei selbst m\"oglichst wenig Aktivit\"at
- zu entfalten.
- #AUTHOR Udo Ernst Simonis
- #SOURCE Spektrum der Wissenschaft, M\"arz 1998
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Entgegenkommen:
-
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- Die ewig Unentwegten und Naiven
-
- Ertragen freilich unsre Zweifel nicht,
-
- Flach sei die Welt, erklären sie uns schlicht,
-
- Und Faselei die Sage von den Tiefen.
-
-
- Denn sollt es wirklich andere Dimensionen
-
- Als die zwei und guten, altvertrauten geben,
-
- Wie könnte da ein Mensch noch sicher wohnen,
-
- Wie könnte da ein Mensch noch sorglos leben?
-
-
- Um also einen Frieden zu erreichen,
-
- so laßt uns eine Dimension denn streichen!
-
- Denn sind die Unentwegten wirklich ehrlich,
-
- Und ist das Tiefensehen so gefährlich,
-
- Dann ist die dritte Dimension entbehrlich.
- #AUTHOR Hermann Hesse
- #SOURCE Das Glasperlenspiel (1943)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- wille alleine genuegt bei weitem nicht um angst zu beherrschen
-
- wie ein wildes unzaehmbares tier liegt es auf der lauer
-
- eine widerliche wieder und wieder aergerliche wiederkehrende bestie
- aus den abgruenden der hoelle
-
- wie eine ungestueme macht die aus den wassern des irrsinns
- hervorbrechend alles vernichten wird
- #AUTHOR Birger Sellin
- #SOURCE ich deserteur einer artigen autistenrasse (1995)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- realitaet erscheint etwas zu sagen was einer wie ich nicht sehr gut deuten
- kann
-
- einfach zu chaotisch wie sich die realitaet gebaerdet
- #AUTHOR Birger Sellin
- #SOURCE ich deserteur einer artigen autistenrasse (1995)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- aussen und innen sind wie sagenhafte ungeheuer getrennte welten
-
- und nichts verbindet diese welten miteinander
-
- nur das schreiben
- #AUTHOR Birger Sellin
- #SOURCE ich deserteur einer artigen autistenrasse (1995)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- ohne geselligkeit kann ich einfach nicht sein
-
- aber ich bin sicher nicht gesellig
- #AUTHOR Birger Sellin
- #SOURCE ich deserteur einer artigen autistenrasse (1995)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- wasser sucht einen weg zum meer
-
- birger sucht einen weg ins leben
- #AUTHOR Birger Sellin
- #SOURCE ich deserteur einer artigen autistenrasse (1995)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Die schreckliche Kunst der menschlichen Intelligenz, irdische
- Ereignisse vorherzusagen, erzeugt unausweichlich die Illusion der Macht.
- #AUTHOR Daniel L. Alkon
- #SOURCE Ged\"achtnisspur (1992)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Im 20. Jahrhundert leiden wir, die wir so viele bahnbrechende
- Entdeckungen miterlebt haben und revolutio\"are Einsichten empfangen
- haben, unter einem \"Uberma\"s an technischen Reicht\"umern.
- #AUTHOR Daniel L. Alkon
- #SOURCE Ged\"achtnisspur (1992)
- #END
-
-
- #BEGIN deutsch
- Immer, wenn dir eine Theorie als die einzig m\"ogliche erscheint, nimm
- dis als ein Zeichen, da\"s du weder die Theorie noch das zu l\"osende
- Problem verstanden hast.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Objektive Erkenntnis (1972)
- #END
-
- #BEGIN deutsch
- Doch Fehlervermeidung ist ein armseliges Ideal: Wagen wir nicht, Probleme
- anzupacken, die so schwierig sind, da\"s \"Urt\"umer fast unvermeidlich sind,
- so wird es keinen Erkenntnisfortschritt geben. Wir lernen ja am meisten aus
- unseren k\"uhnsten Theorien, \textit{einschlie\"slich der falschen.} Niemand
- ist gegen Irrt\"umer gefeit; das Gro\"se ist, aus ihnen zu lernen.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Objektive Erkenntnis (1972)
- #END
-
- #BEGIN english
- Don't you feel funny to be an African pretending to be an African so
- that Americans will recognize you as the kind of African they recognize?
- #AUTHOR Rose Moss
- #SOURCE Exile (1971)
- #END
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- #BEGIN english
- They at least had someone to talk to. Some woman to understand. Sex can
- be got in the street. But companionship is something like a religion. A God.
- #AUTHOR Peter Abrahams
- #SOURCE Lonesome (1942)
- #END
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- #BEGIN english
- Do you know what it is to be a nigger in body? Sub-human. And in mind a person?
- That is what I call loneliness. But don't forget, I am not thinking. That is
- reserved to Europeans only. Niggers go to jail.
- #AUTHOR Peter Abrahams
- #SOURCE Lonesome (1942)
- #END
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- #BEGIN english
- Maybe in a thing like that the child was wiser than we were. To her it made no
- difference that the man whose fingers she bit was born in another country and did
- not speak the same language as she did.
- #AUTHOR Herman Charles Bosman
- #SOURCE The Rouinek (1931)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Zuletzt tauchter der Mensch auf, der lange Zeit seine Umwelt nicht nennenswert
- ver\"anderte, au\"ser da\"s er durch Abholzung der W\"alter zur Ausbreitung der
- W\"uste beitrug. Er baute auch ein paar Pyramiden; doch erst w\"ahrend des letzten
- Jahrhunderts begann er mit den riffbauenden Korallen zu konkurrieren. Und in
- allerj\"ungster Zeit hat er begonnen, da\"s Werk der Pflanzen r\"uckg\"angig zu
- machen und allm\"ahlich den Kohlendioxidgehalt der Atmosph\"are wieder zu erh\"ohen.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Objektive Erkenntnis (1972)
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Tatsache ist, da\"s unsere P\"adagogik darin besteht, de\"s man die Kinder
- mit Antworten \"uberh\"auft, ohne da\"s sie Fragen gestellt haben, und auf die
- Fragen, die sie stellen, h\"ort man nicht.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Symposium, Wien 24.-26.5.1983
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ich habe gesagt: Viele der Studenten gehen an die Universit\"at nicht mit der
- Einstellung, da\"s da ein gro\"ses Reich des Wissens ist, von dem sie vielleicht
- ein kleines St\"uck erfassen k\"onnen, sondern die gehen an die Universit\"at,
- um zu lernen, wie man unverst\"andlich und eindrucksvoll redet. Das ist die
- Tradition des Intellektualismus. Ich habe das damals als Spa\"s gesagt. Wie ich aber
- dann selber Universit\"atslehrer geworden bin, habe ich zu meinem Entsetzen
- bemerkt, da\"s das Wirklichkeit ist.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Symposium, Wien 24.-26.5.1983
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Ich habe eine Assoziation zu »fertig« -- man wird nie fertig. [..] Im Augenblick,
- wo du glaubst, du bist mit einem Problem fertig, ist alles verloren. Wir
- werden nie fertig, unsere Probleme gehen immer weiter.
- #AUTHOR Karl R. Popper
- #SOURCE Symposium, Wien 24.-26.5.1983
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Dieser Krieg [1. WK] wird nicht aus Gr\"unden der Vernunft gef\"uhrt: Er wird
- gef\"uhrt, weil L\"ander zun\"achst einmal k\"ampfen wollten, und jetzt
- sind sie zornig und entschlossen, zu siegen. Alles andere ist reines Geschw\"atz,
- der Versuch, eine rationale Begr\"undung f\"ur instinktives Handeln
- und unkontrollierte Gef\"uhle zu geben...
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Ein Appell an die Intellektuellen Europas, 1915
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Die Aussicht auf die Grauen des Krieges -- verwundete oder gefallene Freunde und
- Verwandte, verheerte L\"ander, eine zutiefst verwundete Zivilisation -- h\"atte
- die meisten M\"anner doch eigentlich in Angst und Schrecken versetzen m\"ussen,
- doch statt waren die in den ersten Tagen erregt und gl\"ucklich, sie empfanden ein
- ungew\"ohnliches Ma\"s an Freiheit und erfanden in unbewu\"ster Heuchelei alle
- m\"oglichen humanen Erkl\"arungen, um ihre Freude zu rechtfertigen.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Ein Appell an die Intellektuellen Europas, 1915
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Alles was Wissenschaft und systematische Arbeit geschaffen haben, ist benutzt
- worden, um mehr Menschen f\"ur die zerst\"orerische Arbeit auf dem Schlachtfeld
- freizusetzen. Die immer st\"arkere Herrschaft des Menschen \"uber die Natur
- hat das Unheil nur vergr\"o\"sert, da er nicht gleichzeitig eine bessere Beherrschung
- seiner Emotionen erlernt hat.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Ein Appell an die Intellektuellen Europas, 1915
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Wissen ohne zunehmende Vernunft wird leicht zu einem teuflischen Werkzeug und
- vertieft die Wunden, die der Mensch den Menschen zuf\"ugt.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Ein Appell an die Intellektuellen Europas, 1915
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Unbegr\"undeter Glaube ist die Huldigung , die der Impuls der Vernunft zollt.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Grundlagen einer sozialen Umgestaltung, 1916
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Mehr und mehr werden Politik und Wirtschaftsleben von gro\"sen Organisationen
- beherrscht, denen gegen\"uber das Individuum in Gefahr ist, machtlos zu werden.
- Der Staat ist die gr\"o\"ste dieser Organisationen und die ernsthafteste Bedrohung
- der Freiheit.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Grundlagen einer sozialen Umgestaltung, 1916
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Da der Staat ein geographisches Gebilde ist, kann er nicht eine g\"anzlich
- freiwillige Vereinigung sein, Aber gerade deshalb ist eine starke \"offentliche
- Meinung notwendig, damit er von einem tyrannischen Gebrauch seiner Kr\"afte
- zur\"uckgehalten wird.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Grundlagen einer sozialen Umgestaltung, 1916
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Die Menschen f\"urchten das Denken wie nichts anderes in der Welt, mehr als
- Verderben, mehr als den Tod. Denken ist umst\"urzlerisch und revolution\"ar,
- zerst\"orend und erschreckend. Das Denken ist erbarmungslos gegen Privilegien,
- festgesetzte Institutionen und bequeme Gebr\"auche. Denken ist anarchistisch und
- gesetzlos, es fragt nich nach Autorit\"at und k\"ummert sich nicht im die
- wohlerprobte Tradition. Denken schaut in die Tiefen der H\"olle und
- f\"urchtet sich nicht. Es sieht den Menschen als kleines Staubkorn, umgeben
- von undurchdringlichen Tiefen. Tiefen des Schweigens. Und doch h\"alt es sich
- selbst stolz und sicher, als w\"are es der Herr des Weltalls. Das Denken ist
- gro\"s, k\"uhn und frei, das Licht der Welt und der h\"ochste Ruhm des Menschen.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Grundlagen einer sozialen Umgestaltung, 1916
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Aber die moderne Psychologie ist sehr viel tiefer in das Meer des Schwachsinns
- hinabgetaucht, auf dem das kleine Boot des menschlichen Verstandes unsicher dahin
- treibt.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Praxis und Theorie des Bolschewismus, 1920
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Aber es ist unm\"oglich, aus einem Schweinsohr eine seidene B\"orse zu machen,
- oder Frieden und Freiheit aus Kapitalismus.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE China und das Problem des fernen Ostens, 1922
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Falls Sie sich f\"ur die am\"usanten Aspekte der Mikroprozessor-Geschichte
- interessieren, sollten Sie sich die damaligen Werbekampagnen f\"ur den
- Intel 80286 ansehen. Die dortigen Erkl\"arungen, warum ein segmentiertes einem
- linearen Speichermodell \"uberlegen ist, ist ein Triumph des Marketings \"uber den
- die Wissenschaft
- #AUTHOR
- #SOURCE
- #END
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- #BEGIN deutsch
- So kann man sagen, da\"s in fortgeschrittenen Industriel\"andern alle gro\"sen
- Industrien bereits vom Staat betrieben werden, aber man mu\"s hinzuf\"ugen,
- da\"s der Staat mit den Trustmagnaten und nicht mit der nominellen Regierung
- identisch ist, der man nur erlaubt weiterzuleben, um das Volk zu benebeln und
- zu betr\"ugen.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Die Kultur des Industrialismus und ihre Zukunft, 1923
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Aber das Gesetz ist seiner Natur nach stets auf der Seite der bestehenden
- Ungerechtigkeit.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Die Kultur des Industrialismus und ihre Zukunft, 1923
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Es liegt zum Beispiel f\"ur die Demokratie eine Gefahr in der Tatsache, da\"s die
- Durchschnittsansichten bei der Polizei viel reaktion\"arer sind als im Lande
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Macht, 1938
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Die Kollektivbegeisterung bewundern, hei\"st r\"ucksichslos und unverantwortlich
- sein, denn ihre Fr\"uchte sind Sturheit, Krieg, Tod und Sklaverei.
- #AUTHOR Betrand Russel
- #SOURCE Macht, 1938
- #END
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- #BEGIN deutsch
- Der Mensch ist ein Wesen von schwacher Intelligenz, das von seinen Triebw\"unschen
- beherrscht wird.
- #AUTHOR Sigmund Freud
- #SOURCE Die Zukunft einer Illusion, 1955
- #END
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